Die Probleme, die ich im Leben haben will

24.01.2021

Wenn es euch wie mir geht, dann habt ihr eine Liste mit Zielen, die ihr mal erreichen wollt. Auch wenn sie nicht physisch ist, ist sie da irgendwo im Hinterkopf. Immer wieder kommen neue Ziele dazu, irgendwo gesehen und für cool befunden. "DAS will ich auch machen!" Der Konflikt kommt dann, wenn man versucht die Ziele zu erreichen und dann vielleicht merkt, dass das Ziel gar nicht zu einem passt, wie viel Arbeit dahinter steckt und welche Hürden man überwinden muss. Aufgeben oder loslassen ist aber natürlich keine Option! Oder vielleicht doch?

"Welche Probleme will ich in meinem Leben haben?" Dieser Gedanke ist bei mir hängen geblieben, nachdem ich "The Subtle Art of Not Giving a F*ck" von Mark Manson letzten Sommer gelesen habe. Genau diese Frage zeigt auf, was die Probleme an den eigenen Zielen sind und welche davon man wirklich im Leben haben will. Dadurch zeigt sich, ob ihr bereit seid die Arbeit hereinzustecken, die für das Ziel notwendig ist und bereitet euch auf die Probleme vor, die euch dabei begegnen werden.

Sagen wir, du möchtest ein Buch schreiben. Bist du dazu bereit mehrere Stunden deiner Freizeit ins Schreiben zu stecken? Dich immer wieder Blockaden herumzuschlagen und deine Arbeit immer und immer wieder zu überarbeiten? Natürlich wäre es cool, ein Buch zu schreiben, aber wer nur das Ergebnis anschaut, vergisst den ganzen Weg dahin. Wenn diese Fragen schon Unwohlsein hervorrufen, sollte man nochmal genau prüfen, ob das wirklich ein eigener Wunsch ist oder nicht nur ein gutes Resultat. Auf der anderen Seite kann man auch Respekt vor der Arbeit haben und vielleicht ist man sich auch nicht ganz sicher, ob man alle Probleme so gut meistert. Solange es Probleme sind, bei denen du bereit bist, sie in deinem Leben zu haben, ist es einen Versuch wert.

Auf dem Weg zum Ziel ist es wichtig, immer wieder Pause zu machen und kurz zu reflektieren: Will ich die Probleme, die ich gerade habe, in meinem Leben haben? Wie gut kann ich mit ihnen umgehen und bringt es mir auch Freude diese Probleme zu lösen? Denn irgendwie besteht das Leben viel aus Problemen, die wir lösen wollen, oder?

Mir hat diese Frage in den letzten Monaten immer wieder geholfen, wenn ich gerade dabei war mir Ziele zu setzen, die ich gar nicht erreichen will oder mir gezeigt, warum ich meistens eine Aktivität nicht mag: weil ich ihre Probleme nicht gerne löse. Nicht alle Probleme, die wir nicht gerne lösen, können einfach so aus unserem Leben gestrichen werden, aber jeder hat im eigenen Rahmen zumindest eine Entscheidungsfreiheit. Also lasst die Ziele los, die nicht die Probleme lösen, die ihr gerne lösen wollt. Mit einer kürzeren Liste hast du gleich weniger Dinge, um die du dich kümmern musst und mehr Energie für die Probleme, die du wirklich lösen willst.