Prüfungsphase leicht(er) gemacht

07.03.2021

Prüfungsphase. Einige Wochen voller Lernen und sich stressen, dass man noch nicht genug gelernt hat und sich darüber aufregt, warum die Klausurtermine denn auch so dicht aneinander liegen. Aber es ist gar nicht so schwierig, sich die Prüfungszeit etwas entspannter zu machen. Alles, was man dazu braucht, ist ein Plan und die richtigen Lernmethoden. Heute zeige ich euch, wie ich mich auf Klausuren vorbereite und dabei nicht verrückt werde.

Der Plan

Das wichtigste bevor ihr anfangt zu lernen, ist es sich einen Plan zu machen. Ohne Plan keine Welt … ähh Klausureroberung. Schreibt also einmal auf: Was sind die Themen, die ihr behandelt habt? Was davon ist klausurrelevant? Wie viel Zeit bleibt euch bis zur Prüfung? Diesen Plan solltet ihr relativ früh machen, um nicht in Zeitnot zu geraten. Je nach Klausurterminen mache ich den immer in den letzten Vorlesungswochen, wo meistens auch schon klar ist, wie umfangreich der Stoff für die Klausur sein wird. Beim Zeitplan müsst ihr dann versuchen ehrlich zu sein in dem, wie gut ihr den Stoff schon kennt und welche Teile mehr Wiederholungsbedarf haben. Bedenkt auch, dass ihr nicht alle Klausuren zum ersten Termin schreiben müsst. Klar klingt ein freier Monat schön, aber wie viel Stress ist das euch wirklich wert? Wie lange ihr für eine Prüfung einplant, hängt sehr individuell von dem Modul, Dozenten, der eigenen Arbeit während des Semesters usw. ab, aber in jedem Fall schadet es auch nicht schon mal eine Woche früher mit den Vorbereitungen anzufangen. Und auch, wenn euch das Thema sehr leicht fällt, plant mindestens drei Tage ein, um nochmal Übungsaufgaben zu machen und nervige Flüchtigkeitsfehler für die Klausur zu minimieren.

Die Vorbereitung

Versucht möglichst genau herauszufinden, wie die Klausur aufgebaut ist und welche Arten von Fragen gestellt werden. Einige Dozenten stellen auch Probeklausuren zur Verfügung oder ihr schaut nach Gedächtnisprotokollen von den Jahrgängen davor. Von der Art der Prüfung hängt nämlich auch die Vorbereitung ab: In einem Ankreuztest wird man eher auswendig lernen müssen, für eine mündliche Prüfung muss man die mündliche Formulierung von Konzepten üben und woanders muss man einfach sehr viele Übungsaufgaben durchrechnen, um sie möglichst schnell in der Klausur lösen zu können.

Lernmethoden

Auch ich habe den Fehler gemacht und viel zu viel Zeit damit verbracht schöne Zusammenfassungen zu schreiben, anstatt den Stoff zu wiederholen und Übungsaufgaben zu machen. Versteht mich nicht falsch, Zusammenfassungen sind super für das tiefere Verständnis und, um einen generellen Überblick über das Thema zu haben, aber sie helfen einem nicht beim eigentlichen Wiederholen und Lernen. Deshalb macht euch nicht zu viel Mühe mit Zusammenfassungen oder schreibt sie gleich während des Semesters, um euch in der Prüfungszeit das Leben zu erleichtern. Ich habe mir während des Semesters auch Karteikarten für einige Module geschrieben, um regelmäßig das Gelernte zu wiederholen. Ich nutze dazu Anki, wodurch ich meine Karteikarten immer auf meinem Smartphone dabei habe und damit Wartezeiten oder Bahnfahrten überbrücken kann.

Ansonsten geht es bei Lernmethoden darum, das zu finden, was zu einem passt und was einem Spaß macht. Ich habe mir z.B. ein Spiel gebastelt, in dem ich Zahlen nach verschiedenen Sortieralgorithmen sortieren musste. Dadurch fühlte es sich zumindest ein bisschen weniger wie Lernen an. Videos und Artikel können super für extra Kontextwissen sein, sind aber auch gefährlich zum Prokrastinieren. Um durchgehend motiviert zu bleiben, hilft es, die Pomodoro Technik zu benutzen: Dafür stellt ihr euch einen 25 Minuten Timer und lernt in der Zeit konzentriert. Danach macht ihr fünf Minuten Pause. Das wird dann dreimal wiederholt, bis eine längere Pause von etwa 15-20 Minuten ansteht. Wenn ich gerade im Flow bin, achte ich aber auch nicht mehr so genau auf den Timer, sondern arbeite einfach weiter. Außerdem bringt es Spaß, wenn man sich in einer Gruppe gegenseitig Konzepte erklärt und auch wenn man nicht für dieselbe Prüfung lernt, ist es motivierend in der Gruppe zu lernen. Dabei sollte man allerdings auch schauen, dass man gut mit diesen Leuten zusammen lernen kann und sich nicht einfach gegenseitig ablenkt.

Um sich direkt auf die Klausursituation vorzubereiten, schreibe ich immer eine Probeklausur möglichst nahe an den Klausurbedingungen. Meistens mache ich das einige Tage vor der Klausur, um einerseits schon alle Themen wiederholt zu haben, aber auch noch die Möglichkeit habe Aufgaben, bei denen ich Schwierigkeiten hatte, zu verbessern. Besonders der Zeitdruck hilft, um einzuschätzen, wie man sich die Aufgaben in der Prüfung einteilen sollte und ob man generell eher entspannt arbeiten kann oder unter Zeitdruck steht. Gleichzeitig heißt das nicht direkt, dass es in der Klausur genauso abläuft, die Zeit sollte man also nicht aus den Augen verlieren.

Die Klausur selbst

Ich mache es so, dass ich am Tag der Klausur nicht mehr wirklich lerne. Vielleicht wiederhole ich nochmal meine Karteikarten auf dem Weg, aber ansonsten versuche ich mich nicht von meinen Kommilitonen verrückt machen zu lassen. Meine Nervosität (ja, auch ich bin immer noch nervös vor Klausuren) kann ich am besten mit Musik und Bewegung bekämpfen, d.h. ich gehe spazieren und/oder höre meine Lieblingsmusik. Die Anspannung ist aber absolut nichts Schlechtes, sondern sorgt eher dafür, dass ihr euch gleich besser konzentrieren könnt.

Die Klausur liegt vor euch. Und jetzt? Einmal alle Aufgaben durchlesen, um zu sehen, was auf euch zukommt. Dann fangt bei den Aufgaben an, die euch am leichtesten fallen oder fangt erstmal von vorne an. Viele Klausuren sind auch so aufgebaut, dass die leichteren Aufgaben am Anfang kommen und die schwierigeren hinten. Orientiert euch zeitlich an der Punktevergabe und macht bei Zeitdruck lieber die Aufgaben, die viele Punkte geben. Einige Klausuren habe auch eine Zeitvorstellung, z.B. 1 Punkt = 1 Minute. Das sagen die Dozenten aber auch vorher an. Falls ihr bei etwas keine Ahnung habt, nicht panisch werden, einfach überspringen und später darauf zurückkommen. Am besten markiert ihr euch die Aufgabe einmal, damit ihr sie später beim Durchsehen nicht vergesst.

Nach der Klausur

So, geschafft! Während die einen jetzt erstmal alle Ergebnisse mit ihren Freunden vergleichen wollen, wollen die anderen die Klausur am besten direkt vergessen. Entscheidet selbst, was euch am besten tut und gesellt euch zu den Leuten, die das Gleiche tun. Jetzt ist auch die Zeit, um sich selbst für die Arbeit zu belohnen. Ich gehe mit meinen Freunden gerne nach Klausuren Pizza essen. Bei leckerem Essen und guten Gesprächen lässt sich der ganze Prüfungsstress ganz gut für eine Weile vergessen. Wenn es möglich ist, nehmt euch am besten auch den Rest des Tages frei oder plant zumindest nicht so viel ein. Auch das Gehirn braucht zwischendurch eine Pause und kann nicht dauerhaft auf Hochtouren laufen.

Am Ende sind Prüfungen im Studium unvermeidbar, aber gleichzeitig bestimmen sie niemals euren Wert. Auch wenn die eine Klausur nicht so gut lief, seid ihr nicht dumm und die Erde dreht sich auch weiter. Mit ein bisschen Planung und den richtigen Lernmethoden lässt sich die Prüfungsphase dann aber doch ein bisschen entspannter angehen und ihr könnt hoffentlich gut vorbereitet in eure Klausuren gehen.